Zu Gast im Restaurant Prism in Berlin

Prism: Beitragsbild

Für Havelland Express und im Rahmen des tip-WeinMahlEins bin ich jeden Monat zu Gast in einem Berliner Restaurant. Das WeinMahlEins ist eine kulinarische Veranstaltungs-Reihe, die ihre Gäste Monat für Monat in die besten Restaurants der Hauptstadt führt und ihnen dort einen schönen Abend mit guten Weinen beschert.
Meine Favoriten stelle ich dir hier vor.

Im Januar erlebte ich einen wunderbaren Abend im Prism in Berlin.
In dem 2018 eröffneten Restaurant in Charlottenburg nehmen Küchenchef Gal Ben-Moshe und seine Verlobte, die Sommelière Jaqueline Lorenz, ihre Gäste mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise mit ganz viel Herz.

In dieser Review möchte ich mein kulinarisches Erlebnis mit dir teilen…

Das WeinMahlEins im Prism:
Eine kulinarische Liaison mit ganz viel Herz

Ein Abend in lauschiger Atmosphäre, einzigartige Weine aus dem Libanon und ein Dessert, das seinesgleichen sucht. So oder so ähnlich lässt sich das WeinMahlEins im „Prism“ recht treffend zusammenfassen.

Wie es aussieht wenn sich die (kulinarischen) Herzen einer deutschen Top-Sommelière und eines israelischen Spitzenkochs vereinen, zeigen das Paar Jaqueline Lorenz und Gal Ben-Moshe mit ihrem Team im Restaurant Prism in Charlottenburg. Dort vermählen sich seit einem Vierteljahr levantinisch-europäisch inspirierte Spitzenküche mit außergewöhnlichen Weinen.

Die Gerichte dieser Liaison tragen die Handschrift des mit 16 Punkten im Gault-Millau ausgezeichneten Ben-Moshe. Seine Verlobte Lorenz, die zu den 50 besten Sommeliers Deutschlands gezählt wird, sorgt im Tagesgeschäft für die passende Weinbegleitung. Zum WeinMahlEins wird sie von Kelly Khaled vom Berliner Weinimporteur Caracter Wines unterstützt. Er präsentiert Rot- und Roséweine seiner Heimat – dem Libanon. Der Weißwein des Abends ist die einzige Ausnahme und reiht sich dennoch wunderbar in das Menü ein: Der Bargylus Blanc ist eine Cuvée aus Chardonnay und Sauvignon Blanc und kommt aus Syrien.

Und so gleicht dieses WeinMahlEins einer Romanze der Kulturen und Geschmäcker, die sachte beginnt, zwischendurch abwechslungsreich wird und ihr Happy End in einem großartigen Dessert findet.

Das Amuse Gueule deutet bereits an, welche Fusionen die Levante-Küche im Prism bereit hält: Das Thunfisch-Tatar mit Zabaglione ist gebettet auf „Asche“, wie Ben-Moshe sie nennt. Tatsächlich handelt es sich um Baharat – eine arabische Gewürzmischung. Auch der erste Gang, eine vegetarische Variation vom Blumenkohl mit Trauben, Mandeln und Couscous, zeigt deutliche Einflüsse dieser Küche aus dem östlichen Mittelmeerraum, die gerade zahlreiche Lokale in Deutschland, Österreich und der Schweiz erobert.

Während für manche Gäste des Abends die vegetarische Blumenkohl-Variation nicht mehr zu toppen scheint, zeigen andere sich noch begeisterter von dem, was da folgt: Zunächst Wolfsbarsch mit Sauerampfer und Gurke. Gefolgt von Ente mit Kichererbsen und Hindbeh – eine mit dem Chicorée verwandte Wildpflanze aus dem Libanon. Auch hier schließt sich also ein Kreis.

Ganz egal, ob wir den vegetarischen Gang, den Fisch oder das Fleisch zu unserem Favoriten des Abends gekürt haben: Wir alle haben die Rechnung ohne das Dessert gemacht.

Inspiriert durch die Shisha-Bars der Stadt präsentiert uns Ben-Moshe in handwerklich geschickter und gleichzeitig ungewöhnlich innovativer Form…Tabak. Die stichfeste Mousse aus Zigarrentabak mit dunkler Abinao-Schokolade und einem Sorbet aus Maulbeeren eint Raucher und Nicht-Raucher: Das ist mit Abstand der beste Tabak, den wir je kosten durften. Manche gehen sogar ein Stückchen weiter und zählen das Dessert zu den besten ihres Lebens.

Es bleibt offen, ob es Ben-Moshes Liebe zur Heimat ist, die man in jedem Gang schmeckt oder seine innovative Handschrift, die seine Gerichte tragen. Oder doch die Weine aus dem Libanon, die so außergewöhnlich und gleichzeitig einfach lecker sind, dass wir gerne noch einen Schluck mehr nehmen. Doch am Ende des Abends verlassen wir das Prism mit einem Grinsen im Gesicht und der Gewissheit: Wir kommen wieder!

Die Gänge im Detail:

Variation vom Blumenkohl mit Trauben, Couscous und Mandeln

Tatar vom Weidelamm mit Auster und Apfel

Wolfsbarsch mit Gurke und Sauerampfer

Ente mit Hindbeh und Kichererbsen

Prism6Abinao-Schokolade mit Tabak und Maulbeeren

 

Info:
Dieser Text erschien zuerst bei Havelland Express. Ich habe das Menü an diesem Abend im Rahmen meiner freiberuflichen Tätigkeit für das Unternehmen verkostet und fotografiert; die Veröffentlichung hier auf meinem Blog erfolgte jedoch freiwillig und ohne Gegenleistung. 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen